IN-Document-ID: IN-019-001

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Individual Network e. V.  
IN-Document-ID: IN-019-001  
 


Das IN-Treffen – der Bericht 

Schon im Dezember 91 waren in der IN-Maillinglist und auf dem Chaos Communication Congress  
in Hamburg die Probleme mit Kopfgebühr (5 DM) beim EUnet und diversen Strukturen des IN zu Tage getreten. Daher wurde in der ersten Hälfte des Jahres versucht, Angebote von anderen Dienstanbietern (Providern) einzuholen.   
Diese lagen Anfang Juni vor. Aus Kostengründen war eine Entscheidung bis zum 1.7.1992 sinnvoll und daher wurde kurzfristig ein IN-Arbeitstreffen in Oldenburg angesetzt, zu dem auch die Vertreter von 15 Domains (siehe Teilnehmerliste) kamen. Über dieses Treffen soll nun berichtet werden.  

Ganz am Anfang stellen sich alle ganz formal mit Realname und Netzadresse vor. Dabei wird eine Form gewahrt, die Vera Heinau (IN-Berlin.DE) zum Zwischenruf veranlasste: „Das ist kein Voting hier!“  
Bei der Vorstellung fielen besonders die Vertreter der Domain Maus.DE auf. Am ersten Tag waren etwa 8 Leute allein von Maus.DE da, worauf erstmal mit: „Die Mäuse vermehren sich wie die Ratten!“ reagiert wurde.  

Bevor es so richtig zur Sache ging, wurde erstmal die Tagesordnung verlesen und erläutert.  

Als erstes gab Terra einen Überblick über die derzeitige Situation und den Status des IN:   
Das IN ist derzeit EUnet Teilnehmer. Unter den Bedingungen des Vertrages mit dem EUnet können zur Zeit maximal 500 MB Traffic im Monat via Germany.EU.net und maximal 5 Class C Netze geroutet werden. Das IN zahlt dafür 2.000 DM Grundgebühr im Monat. Dazu kommen noch 5 DM pro Basisdienst-Nutzer bzw. 20 DM pro IP Nutzer im Monat. Die zu zahlenden Gesamtkosten im Monat April 92 lagen bei etwa 4.400 DM.   
Das IN hat zur Zeit 21 Domains und 4 Anwärter, deren Antraege in Bearbeitung sind. Von den 5 Class C Netzen sind 4 vergeben, davon wiederum 2 genutzt. Es gibt insgesamt 2 weitere Anwärter. Nach diversen Zurufen aus dem Publikum erhöhte sich diese Anzahl schnell auf 9-10.  

Terra gab danach einen Überblick über Entscheidungskriterien fuer einen Provider bzw. einen Wechsel desselben:  

  • Kostengünstige Nutzung der internationalen Netze und Gateways ins Bitnet, X.400, etc. 
  • Rechtliche Absicherung von Diensten und Übertragungswegen 
    Anmerkung: Derzeit benutzen viele Domains Übertragungswege anderer Provider absichtlich oder unabsichtlich mit.  
  • Nutzung vorhandener Infrastruktur 
    Anmerkung: Diese Mitbenutzung hat einen Grund: Vielfach ist die Infrastruktur eines Providers am Ort schon vorhanden und gut ausgebaut. Wenn diese Struktur mitbenutzt werden kann, besteht kein Grund, sie für Extrakosten zu duplizie ren. Das Problem für die lokalen Domains ist oft nicht das Vorhandensein von Versorgungsstrukturen im Ortsnetz, sondern die Bereitschaft der Eigentümer, ihre Leitungen mitnutzen zu lassen.  
    Ein Wechsel des Providers würde hier Routingumstellungen nach sich ziehen. Auf jeden Fall muss dieser Wechsel nahtlos sein und ohne Verlust von Connec tivity stattfinden.  
  • Vermeidung von Versorgungsausfällen  
    Ein potentieller Provider muss stabil und leistungsfähig sein. Gleichzeitig darf der Wechsel nicht zu einer Verschlechterung der Infrastruktur in den teilehmenden Domains führen.  
  • Bessere Möglichkeit der netzpolitischen Interessenvertretung  
    (An dieser Stelle ging die Diskussion zunächst um das Thema, welche Insti tutionen wie gut mit dem IN zusammenarbeiten (dürfen)). Anmerkung:  
    Eine der IN Gründungsaufgaben war auch die Interessenvertretung der Privatanwender gegenüber dem EUnet bzw. DFN. So war das IN von der Ein stellung der Gatewaydienste zwischen BITNET/Internet in Bonn kurzzeitig und ohne Ankündigung stark betroffen.   
    Anmerkung von Heiko:   
    RZ der FUB unterstützt die Aktivitäten von IN-Berlin.DE, auch wenn überall draufsteht, dass die Leistungen von IN-Berlin.DE keine Dienstleistung des RZ sind (und da damit kein _Anspruch_ an die FU besteht).   
    Anmerkung (wieder Terra):   
    Die derzeitige Situation im IN bei Unikontakten von Domains ist allgemein, dass der Zugang allein auf dem guten Willen der Universitäten basiert und keinesweg irgendwie abgesichert ist (IN ist kein DFN-Kunde). Das Problem ist offenbar überall die Nutzung von DFN Leitungen. Weil das IN nicht im DFN ist, haben viele Rechenzentren Probleme mit der Kooperation (es gibt Aus nahmen). Rechnerbetriebsgruppen in der Informatik können meist unbürokra tischer arbeiten. Heiko weist daraufhin, dass das IN mittlerweile durchaus auch im „offiziellen“ Bereich ein Name ist: Die Unis Dresden und Chemnitz haben Interesse an einer IN-Domain zur offiziellen Versorgung von Studenten bekundet.  Bodo: Der Zugang über Firmen ist nach seiner Erfahrung oft einfacher. Terra argumentiert dagegen. Andreas Bäss erinnert daran, dass Universitaeten auch nicht das Allheilmittel sind: Die Kapazitäten im WiN sind auch begrenzt und eine Universität wird es sich zweimal überlegen, ob sie einen Mitnutzer auf ihre Leitungen lässt, der dann zusaetzliche Last auf diese Leitungen lädt. Auch wenn dies momentan möglich ist, kann dies genauso schnell zu Ende sein, wenn die Netzkapazität knapp wird. Eine DFN Mitgliedschaft ist also kein Allheilmittel.  

    Terra: Wieso lassen Uni’s Leute auf ihre dichten Netzleitungen?  

    • Viele Nutzer des IN sind Studenten! Eine IN-Domain nimmt einem RZ bzw. der Uni allgemein die Arbeit ab, diesen Dienst selbst organizieren, finanzieren und betreiben zu müssen. 
    • Gegengeschäft: Die Uni Oldenburg tauscht zum Beispiel Bandbreite gegen die Bereitstellung von ComLink-Gruppen und der Connectity zu bestimmten IN-Domains, die z.B. für Drittmittelprojekte (hier: PLUTO) gebraucht wird. 

Eine Übersicht über in Frage kommende Angebote von deutschen Providern:  

  • Infonet Infonet bietet z.B. Connectivity für deutsche Firmen zu amerikanischen Mutterfirmen an.  
    Bäss: die sind teuer, aber stabil. Leider ist keine Infrastruktur vorhanden, die für das IN nutzbar wäre. Zugaenge nur in sechs deutschen Grossstädten.  
  • XLink 
    Angebot von XLink (Projekt an der UKa)
    Bedingung: keine kommerzielle Nutzung
    Leistungen: keine Kopfgebühr, keine Volumengebuehren
    Problem: keine Infrastruktur
    Kosten: DE-NIC (50 DM Monat) (wird von jeden Provider verlangt)
    Kontingente: 15 MB 375 DM
    60 MB 750 DM
    120 MB 1125 DM
    500 MB 1500 DM

    Diese Preise sind genau in der Mitte zwischen den Preisen von XLink für eine Uni und eine kommerzielle Einrichtung. Nach einen halben Jahr wird das durchschnittliche monatliche Aufkommen bestimmt und ein neues Kontingent für das nächste halbe Jahr gemietet.  

  • DFN  
    Der Verein zum Betrieb eines Deutschen Forschungsnetzes mit Sitz in Berlin machte ein Pauschalangebot:  

    Bedingung: Verein (mit Forschungs/Lehre-Ziel)  
    DFN-Mitgliedschaft  
    keine kommerzielle Nutzung
    Beschränkungen: WiN-Leitung muss am 1.7. des Jahres fürs gesamte Jahr bezahlt werden.  
    (18.000 DM pro 9600er Leitung) 
    Infrastruktur: Nutzung des Wissenschaftlichen Hochschulnetzes (WiN) 
    Kosten: keine Grundgebühr 
      DFN Mitgliedschaft 167 DM/Monat ( 2000 DM/Jahr) 
      WiN Anschluss (9600 bps) 1500 DM/Monat (18000 DM/Jahr)  
    (incl. nationales IP, X.400, etc) 
      IP Teilnahme (9600 bps) 850 DM/Monat (10200 DM/Jahr) 
  • EUnet  
    Das EUnet machte ein Angebot (1) (offiziell). Ein weiteres Angebot (2) wurde als Sondervereinbarung ausgehandelt, ist aber noch nicht im EUnet abgeklärt.  

    EUnet(1)
    Bedingung: Verein  
    kein komerzieller Nutzer
    Beschränkungen: max. 5 Class C Netze  
    max. 500 MB/Monat Traffic 
    Infrastruktur: Link über EUnet Teilnehmer, POPs oder EUnet (1 Link) 
    Kosten: DE-NIC Gebühr 50 DM/Monat 
      IEU-b Gebühr 2000 DM/Monat 
      Domain-Tabelleneintrag 50 DM (einmalig) 
    EUnet(2)
    Bedingung: wie oben  
    Sondervereinbarung zw. IN und EUnet
    Beschränkungen: nur für Mitglieder
    Kosten: DE-NIC Gebühr 50 DM/Monat 
      Basisdienste (Mail) 300 DM/Monat 
      Grundgebühr für IP 100 DM/Monat und Class C Netz 
    Kontingente: 10 MB 500 DM/Monat 
      100 MB 1000 DM/Monat 
      500 MB 2000 DM/Monat 

    Nach einen halben Jahr wird das durchschnittliche monatliche Kontingent bestimmt und ein neues Kontingent für das nächste halbe Jahr gemietet. 

In der anschliessenden Diskussion wurden Fragen gestellt und diverse Argumente ausgetauscht.  

Wie ist die genaue Kostenfunktion für die Kontingente beim EUnet ?  

Heiko merkte an, dass das DFN für 1993 sich mit einer dem IN entgegenkommenden Zahlungsweise für den WiN-Anschluss begnuegt. 1992 muss der Anschluss am Ende des Jahres 1992 bezahlt werden. Ab 1994 normale Bedingungen.  

Bodo Rüskamp (open.de) merkte an, dass es bei einen 9600 bps-WiN Anschluss ein Limit durch die Bandbreite von 9600 bps gibt. Dies sind ca. 3 GB/Monat, wenn andere Anschlüsse nicht mitgenutzt werden.  

Bodo hat auch die IP-Abrechnungsdaten vom EUnet für das erste Quartal 1992 mitgebracht:  

Mail-Traffic:
  hanse.de IN-Berlin.DE 
1/92 69,714 KB 29,794 KB 
2/92 446,683 KB 2.959,690 KB 
3/92 2.404,470 KB 2.361,551 KB 

(Diese Zahlen sind die beim EUnet gezählten Mails. Durch die Verwendung von MX-Records läuft der grösste Teil der Mails allerdings gar nicht mehr über die Rechner des deutschen EUnets, so dass diese Zahlen nur sehr eingeschränkt aussagefaehig sind.)  

IP-Traffic insgesamt 
  national europäisch international  
1/92 766,505 KB 0 KB 0 KB 
2/92 17.029,387 KB 22.743,335 KB 30,168 KB 
3/92 135.360,356 KB 28.446,646 KB 235,664 KB 

Terra: Andere WiN-Anschlüsse (z.B.von Unis) können offiziell mitgenutzt werden (gemäss WiN-Vertrag). Dabei trat die Frage auf, was ist, wenn der genutzte WiN-Anschluss schneller ist, als der eigene. Dazu wurde von ihm noch angemerkt: „Das DFN sagt: ‚Das ist uns doch Wurst‘. Naja, die haben das offizieller ausgedrückt.“  

Ueber das Selbstverständnis des IN und den Kommentar „Das zahlen wir doch aus der Portokasse“ sagt Kristian: „Das IN _ist_ eine Portokasse. Wir haben *nur* Mailkosten.“  
An einigen Stelle hatte Terra Probleme, der Diskussion zu folgen: „Ich habe das Problem, noch nicht allzuviel Fanta getrunken zu haben.“  

Es wurde eine Lösung besprochen, WiN beim DFN und IP beim Eunet zu mieten. Terra: EUnet kann unseren Traffic gar nicht korrekt messen, da wir viel zu gemischt (verschiedene Protokolle, verschiedene Domain-Gateways) routen. Kennt man die Gründe dafuer, kann man den beim EUnet gemessenen Traffic minimieren. Verbesserung durch passende MX-Records auf Nicht-EUnet-Teilnehmer -> kein Unido-Traffic. Dies würde Minimierung der genutzten Bandbreite bedeuten und damit mittelfristig den Einkauf geringere Kontingente bedeuten.  

Bodo hat eine Standleitung zur unido beantragt und will damit IP machen, weitere andere Teilnehmer auch. Hauptgrund für den IP Einkauf ist jedoch kostengünstige Zustellung von Mail und weniger IP. Mails kosten aber bei Unido evtl. extra (bei IEU-a).  

Heiko Schlichting merkte an, dass für IN-Berlin alle Lösungen keine Probleme machen, da der Betreiber des EUnet-POP in Berlin auch eine Leitung zum DFN legen lassen oder über bestehende Leitungen zum DFN routen kann.  

Nach ausgiebiger Diskussion wurden die Möglichkeiten zusammengefasst:  

  1. DFN Lösung 
    • Kosten ca. 2500 DM/Monat 
    • DFN ist _die_ Netzpolitische Vereinigung in Deutschland 
    • In jeder Stadt Uni mit Anschluss (lassen die uns ran?) 
    • Legalisierung 
    • Probleme für Domains, die ueber EUnet-Anschluss versorgt werden 
  2. EUnet Lösung 
    • Kosten 2050 DM/Monat 
    • IP-Zugang durch POP’s (Hamburg, Berlin und München) 
    • Maximal 500 MB im Monat (drüber kostet!) und 5 Class C Netze 
    • keine Verbesserung der rechtlichen Situation, Probleme der WiN-Mitbenutzer 
  3. Hybrid Lösung 
    • monatliche Kosten 350 + 1670 + n * 100 DM + Kontingent 
    • EUnet und WiN Infrastruktur 
    • Rechtliche Absicherung total 
    • Kontingente können ein Problem darstellen 
    • Kosten mit n = 2, 250 MB Kontingent => etwa 3470 DM 

Nach Diskussion kommen folgende Möglichkeiten dazu:  

  1. Lösung 3 plus DFN IP und WiN-Leitung nach Kiel 
    • DFN/IP (850 DM im Monat) wird von der Toppoint gezahlt, wenn der IN-IP Anschluss nach Kiel geht. (3170 DM IN, 850 DM Toppoint) 
    • GUN würde trotzdem fuer sich einen 2. WiN-Anschluss schalten. Das bedeutet: 3170 DM IN, 850 DM TP, 2350 DM GUN 
  2. Lösung 3) plus DFN/IP 
    • 4020 DM 
    • Keine Abhängigkeit von Toppoint   
  3. Ziel: Lösung 1)
    Erstmal: Lösung 3)

     

  4. Ziel: Pauschale bzw. günstigste Lösung 
    Erstmal: Lösung 5) 

     

Es wurde weiterdiskutiert. Es kam die Frage nach Preiserhöhungen beim DFN auf. Die Preise für 9600 bps-WiN und 9600 IP sollen nicht steigen. Jedoch sollen Gateway-Dienste ins Bitnet und X.400 an den WiN-Anschluss gekoppelt werden, dies würde einen neuen Kostenfaktor von 100-200 DM/Monat zur Folge haben.  

Kosten für X.400/Telebox stehen jedoch fest und sind sehr hoch. Muss aber nicht genutzt werden. Kosten für Bitnet kommt evtl. auch beim EUnet auf uns zu. DFN wird zum grossen Teil vom BMFT gesponsort. Sponsoring läuft Ende 93 aus. Das Sponsoring betrifft jedoch nur die OSI-Dienste.  

Kurzfristige Lösungen: Die Alternativen 1) und 2) sind Radikalloesungen, die für die Hälfte der Domains jeweils nicht tragbar sind. Dadurch, dass wir ins Rampenlicht getreten sind, muss jetzt eine legale Lösung geschaffen werden. Beide Lösungen würden zur Neubildung von Fernlinks fuehren und dadurch effektiv teurer für einen Teil der Domains. Gleichzeitig wäre ohne das Treten ins Rampenlicht günstigere Angebote vom EUnet nicht zu erhalten gewesen. Die beiden Lösungen a) und b) werden einstimmig abgelehnt.  

Zu Hybridlösungen: Kurzfristig auf jeden Fall tragbar, da rechtliche Absicherung für EUnet und DFN und _in jedem Fall_ guenstiger als die bisherige Lösung.  

Weiterer Vorschlag von Heiko: 

  • Zum 1.10: 
    EUnet/UUCP und EUnet/IP mit Kontingent, das vermutlich eingehalten wird und gleichzeitig die Möglichkeit, die DFN Leitung zu bekommen und DFN/IP zu machen.  
  • Langfristig dann Migration zum DFN. 

Weitere Abstimmung: Wer ist dafür, dass wir DFN IP auch einkaufen. Ohne Gegenstimmen angenommen. Damit sind Lösungen 3) und 6) auch erledigt.  

Es wurde eine Pause eingelegt. Dabei sollten die Vertreter von GUN und Toppoint die Möglichkeit haben, einen Vorschlag weiter auszuarbeiten. Im kleinen Kreis (IN-Berlin.DE, GUN.DE, Toppoint.DE, CCC.DE und andere) wird folgender Vorschlag erarbeitet:  
 

Vorschlag (Zeitplan) 
01.07.1992 EUnet(1) (2050 DM)  
DFN Mitgliedschaft (167 DM) 
01.10.1992 2x WiN Anschlüsse, davon einer nach Kiel (Toppoint) und einer nach Kaarst (2*750 DM (IN zahlt die Hälfte jedes Anschlusses). 1x DFN/IP (425 DM, IN zahlt wieder die Hälfte) für Kaarst. 
01.01.1993 1x DFN/IP (425 DM). Diesmal nach Kiel. Wieder zahlt das IN die Hälfte 
xx.xx.1993 Günstige Pauschale Lösung bei nur einem Provider oder beides weitermachen, weil beide Infrastrukturen genutzt werden oder nur einer nutzt noch EUnet-Infrastruktur, dann 3. WiN-Anschluss für das letzte Problemkind schalten (ist immer noch guenstiger als EUnet, wenn der 3. WiN-Anschluss ebenfalls zur Hälfte nur vom IN getragen wird) 

Es werden die quartalsweisen Kosten des Vorschlages durchgerechnet:  

3Q 92: 2217 DM, 4Q 02: 4142 DM, 1Q 93: 4567 DM  

Es wird als Alternativvorschlag gebracht, dass EUnet(2) Angebot zu nutzen und zwar mit:  

  • 100 MB Kontingent 
  • die IP-Pauschale von 100 DM wird von denen getragen, die das entsprechende Class-C-Netz nutzen. 

Neue Durchrechnung:  

3Q 92: 1717 DM, 4Q 92: 3642 DM, 1Q 93: 4067 DM  

Heiko: für Lösung mit EUnet 2, da  

  • Kosten variabel (sinken, wenn die schrittweise Migration zum DFN erfolgt) 
  • Motivation zur Migration zum DFN stärker (100 DM für Class C ge spart) 

Weitere Argumente:  

  • 1Q 93 ist ein Maximum; bei geringerer Nutzung durch geschicktes Net work Managment auch geringeres Kontingent möglich. 
  • Es zahlen jene für IP, die es nutzen. 

Es wurde abgestimmt. => Vorschlag wurde einstimmig im Plenum angenommen.  

Es wurde über die grundsätzliche Position von nicht anwesenden Domains berichtet: owl.de : Befürwortet DFN Wechsel ish.de : Auch für DFN Wechsel oche.de: Rechner tot Die Stimmen von swb.de und zer.de fehlen. Beschluss über den letzten Vorschlag mit EUnet(2) wurde ohne Gegenstimmen akzeptiert.  

Nach einer Pause und allgemeiner Erholung:  

Teil 2: Die Finanzsituation 3Q/4Q 1991 und Gereon.  

A.Bäss (IN-Kassenwart) berichtete:  
Für das 3Q und 4Q 1991 liegen Rechnungen vom EUnet vor. Die Rechnung 3Q 1991 ist mittlerweile bezahlt, die Rechnung 4Q 1991 kann noch nicht bezahlt werden, da von Gereon keine Abrechnung vorliegt. Um eine Mahnung zu vermeiden, werden folgende Vorschläge eingebracht:  

  1. Soll die Rechnung 4Q/1991 erst einmal aus den Geldern von 1Q/1992 bezahlt werden, um eine Mahnung von EUnet zu vermeiden? …ohne Gegenstimme angenommen. 
  2. Alle unten aufgeführten Domains sollen A.Bäss nocheinmal Kontoauszuege fuer die Überweisungen oder die Ueberweisungsträger für 3Q/1991 und 4Q/1991 vorlegen, damit er die Abrechnung rekonstruieren kann. Dies soll bis zum 31.7.1992 geschehen. Die Domains, die ihre Beitragszahlungen bis zum 31.07.92 nicht nachweisen konnten, müssen die Beträge nochmals an das IN ueberweisen. …ohne Gegenstimme angenommen. 

Allgemeiner Aufbruch – auf zum 2. Tag.  

In der Nacht hatte Andreas Bäss die Zahlen übertragen und konnte daher folgende Tabelle vorlegen:   
 

Monat 7 8 9 10 11 12
ish 119 136 104 96 88 93
swb 119 104 96 94 88
toppoint 153 172 171 170
fido 168 187 176
zer/owl 114 128 128
boerde 60 44 44
nhm 1819 1785 1469 1572 1446 1446

Es wird nun darüber diskutiert (da ja nach dem gestrigen Beschluss andere Kosten zu erwarten sind), welche Gebühren im restlichen 1992 erhoben werden sollen.  

Andreas Frackowiak und Zotty (ruhr.de) kommen zu spät. Terra reicht freundlicherweise die Anwesenheitsliste rüber: „Eintragen! Mit ‚v‘ als verspätet.“ 

Zu erwartende Kosten für 3Q92 und 4Q92 (monatliche):  

  • 3Q92 1717 DM
  • 4Q92 3642 DM 

Bisherige Zahlungen der Domains: etwa 4400 DM im Monat gesamt.  

Terra:  
„Andreas Frackowiak hat das Problem, dass er gar nicht weiss, was gestern passiert ist.“  

Andreas:  
„Ist das ein Problem ?“ 

Vera:  
„Für uns nicht. :-)“  

A.Bäss:  
Das IN hat zur Zeit Rücklagen von etwa 700-800 DM, sobald alle Domains gezahlt haben. Es fehlen nicht mehr viele. 

Terra:  
Weitere Kosten: Ein WiN Anschluss des IN, dieser kann 1993 monatlich gezahlt werden. Am 1.7. des Jahres 1994 wird jedoch die WiN-Gebühr fuer 94 insgesamt fällig. Das bedeutet, wir brauchen Rücklagen von insgesamt 14000 DM bis zum 1.7.94. 

Brian (saar.de):  
Wenn wir die Kosten bis 1.7.93 konstant halten, haben wir Rücklagen von 14400 DM. (Kommentar: „Ach, das hat er die ganze Nacht gemacht – gerechnet“).  

Es wird zusammengefasst:  
Bis Ende 93 muss das IN 4400 DM im Monat aufbringen, um die Finanzierung zu sichern (vorbehaltlich Änderungen der externen Rahmenbedingungen).  

Heiko:  
Weitere mögliche Ausgabe: etwa 150-200 DM im Monat für Gatewaydienste des DFN.  

Brian:  
Festschreiben des pro Kopf Betrages oder Festschreiben der Gesamteinnahmen. Das Festschreiben eines Einnahmeziels wird näher diskutiert. Option auf Korrektur eines Gesamteinnahmezieles (etwa auf 5000 DM) bei steigender Teilnehmerzahlen. Dabei kann die Steigerung unterdurchschnittlich sein. Es ist bei auch nur annährend aehnlichen Wachstumszahlen mit einer Verbilligung der Gebühren im Teilnehmerdurchschnitt zu erwarten. Wobei anzumerken ist, dass die Teilnehmerzahlen schon so hoch sind, dass eine Verbilligung nur noch langsam erfolgt. („Dat ist einfache Mathematik“)  

Beschlussvorschlag 

Das IN setzt sich bis Ende 1992 ein monatliches Einnahmeziel von 4500 DM. …Mit 2 Gegenstimmen angenommen (Rückfrage ergab: Diese wollten 4400 DM…:-)  

Beschlussvorschlag 

Das Einnahmeziel für 1993 ist auf der Mitgliederversammlung von 1992 festzulegen. …Ohne Gegenstimmen angenommen.  

Da jetzt die einzunehmende Summe fest steht, ist das Problem, wie diese auf die einzelnen Domains umzulegen ist.  

Abrechnungsschema von Heiko (Vorschlag):  

Jede Domain soll ihre Systeme weiter wie bisher melden, aber nach einem etwas anderen Schema, was ermöglicht, dass auch in heterogen Domains die einzelnen Systeme „fair“ eingestuft werden können.   
 

  A B C D E
Domain.DE x x x x x

x = Anzahl der Rechner des Typs A, B, C, D oder E.  

A – Point ähnliche Systeme  
B – 1 oder 2 Benutzersysteme  
C – <= 10 User  
D – Mailbox (10-30 User)  
E – noch grösser  

Wieviel Systeme der Kategorien A-E (relativ zueinander) zu zahlen hätten, müsste noch diskutiert werden.  

Kommentar Terra:  
Wieso werfen wir dem EUnet seine Abrechnungsmethoden vor, aber führen selbst so etwas ein?  

Ulrich Tiemann (north.de):  
Jetzt keinen Schlüssel festlegen, sondern auf der Liste verabreden.  

Martin Seeger (toppoint.de):  
Will jetzt Schlüssel festlegen.  

Martin Junius (fido.de):  
Zählung nach Personen (Köpfen) in Mailboxnetzen nicht möglich.  

A.Bäss:  
Handlungsbedarf? Nicht gegeben!  

Heiko:  
Ich sehe Bedarf, das zu ändern.  

Antrag A.Bäss:  
Bis zur naechsten MV, auf der ein neuer Schlüssel zu beschliessen ist, behalten wir den bisherigen Schlüssel bei, wobei die Verteilung iterativ anzupassen ist.  

Die Diskussion wird hart. Wird härter. (Obiges sind nur Auszüge).  

Letzter Vorschlag von Andreas Bäss kommt zur Abstimmung …  
…Angenommen.  

Heiko gibt zu Protokoll, dass IN-Berlin.DE mit dem bisherigen Schlüssel keine korrekten Zahlen angeben kann, da die Domain selbst heterogen strukturiert ist.  

Nun kommt es zum nächsten Tagesordnungspunkt. Auf Grund des gestrigen Beschlußes über die Provider-Umstrukturierung wird eine Vereinsgründung notwendig.  

Es wird verabredet, die Satzung jetzt zu besprechen und erst dann die Gründungsversammlung zu eröffnen, um während der Gründungsversammlung keine Probleme zu bekommen.  

Es wird ein Satzungsvorschlag von Andreas Frackowiak (Ruhr.DE) und Frank Simon (CCC.DE) vorgelegt. Eingeflossen sind schon Änderungen von Patrick (Saar.DE)  

Es wird als erstes über den Sitz des Vereins diskutiert. Es werden Kiel, Oldenburg und Düsseldorf vorgeschlagen.  

Oldenburg erhält 24, Kiel 0 und Düsseldorf 3 Stimmen.  

Die Satzungsziele werden durchgegangen und kleine Änderungen vorgenommen. Dabei wird vorgeschlagen (aber nicht angenommen) die Förderung der neuen Bundesländer reinzuschreiben. Über die Präsenz des IN im ganzen Bundesgebiet: „Für das IN sind ’neue‘ Bundesländer die Neuen Bundeslaender UND Süddeutschland.“  

Einschub: Bodo möchte andere Satzung, andere Vereinsstruktur (Vorschlag 2): 
 

  • Vorstand reine Exekutive
  • Domainrat / Präsidium besteht aus Delegierten der Domains für je 10 Mitglieder ein Delegierter
  • a.de b.de c.de müssen Vorstand wählen, der Mitgliederverwaltung regional macht.
  • Punkte für diesen Vorschlag (Bodo):
  • Repräsentiert einzelne Personen, daher grosse Zahl
  • garantiert bestimmte Struktur in den Domains  

Im Vorschlag 1 sind Domains in ihrer inneren Struktur frei. Vorschlag stellt genau die Struktur der jetzigen IN Organisation dar.  

  • Präsidium arbeitet nach Geschäftsordnung, keine Satzungsänderungen bei „Rekonfiguration“ notwendig.
  • Der IN eV endet bei den Mitgliedern. Mitglieder sind die Domains, nicht die Benutzer. 

Feststellung der Grundtendenz der Satzung: 

Wer ist für die Tendenz, die Bodo dargestellt hat?  
Dafür: 1 Enthaltungen: 3 

Wer ist für die Tendenz, die Terra dargestellt hat?  
Dafür: Rest  

Die Satzung wird weiter durchgegangen, bis der Paragraph besprochen werden muß, in dem das Stimmrecht definiert wird. Heftige Diskussion über Stimmrecht in den Domains, es kann kein Konsenz gefunden werden. Einerseits fühlen sie die kleinen Domains bei einem kostenproportionalen Stimmrecht überfahren, andererseits können die großen Domains kein lineares Stimmrecht tolerieren. Ein Kompromißvorschlag mit einer Art Dreiklassenwahlrecht findet bei keiner Partei Freunde…  

Das IN-Treffen droht zu platzen. Martin Seeger beantragt die Veranstaltung zu beenden, da sie nicht entscheiden kann. Es wird noch mal kurz klargestellt, dass das primäre Ziel die Netzteilnahme ist und das Stimmrecht nur ein Nebenproblem darstellt. Es wird beantragt, erstmal den Vorschlag (Eine Domain – eine Stimme) zu akzeptieren. Auf der nächsten Mitgliederversammlung (MV) soll das Problem endgültig geklärt werden. IN-Berlin.DE gibt zu Protokoll, dass die MV DIESE Entscheidung nach dem Konsensprinzip treffen muss.  

Der Antrag wird einstimmig angenommen.  

Es wird der Passus Gemeinnützigkeit besprochen, aber es kommen keine Änderungen: (Terra zum Plenum: „Brav“). Im folgenden kommt es zu weiteren kleinen Veränderungen. Frank Bergknecht (DinoCo.DE) übt Kritik an einem Änderungsvorschlag.  
Die Leute vorne: „Hast recht, haben wir nicht drüber nachgedacht.“.  
Die Antwort: „Oder doch … so wie ihr grinst!“  

Auf Antrag von Bodo und nach Abstimmung wird ein Paragraph über die Haftung aufgenommen.  

Beim letzten Paragraphen (Auflösung) meint Dietrich Loebner (Comlink.de): „Setz‘ noch den Plural bei den Verben ein…“, darauf antwortet Terra: „Prima! Was sind Verben?“.  

Frank Rolf (Hanse.DE) stellt einen Antrag für die MV über Schlechterstellung/Vetorecht und gibt diesen zu Protokoll. Ziel dieses Abschnittes soll es sein, zu verhindern, daß eine Domain plötzlich durch die Gesamtpolitik des IN so benachteiligt wird, daß die Domain von ihrer Mitgliedschaft keine Vorteile mehr hätte.  

Umgangssprachlich soll der zusätzliche Paragraph verhindern, daß der Rest des IN eine Domain wegen irgendwelcher Vorteile „ablinkt“. Dieser Antrag wird nicht weiterbesprochen, weil die Implikationen nicht zu übersehen sind. Da der befürchtete Fall in nächster Zukunft nicht zu erwarten ist, soll diese Satzungsänderung (falls weiter Bedarf gesehen wird) erarbeitet und auf der nächsten MV beantragt werden.  

Um 17.10 Uhr wird die Gründungsversammlung des IN eV eröffnet. Dazu siehe auch das Gründungsprotokoll.  

Es wird ein Folgetreffen a la IN-Treffen wie in Willich beschlossen und zwar vom 11.12. bis zum 13.12.1992 in Dortmund (Veranstalter: ruhr.de/open.de). Dabei soll am 12.12. auch die Mitgliederversammlung stattfinden. (1st Fall/Winter-Conference)  

Die Veranstaltung endet, die Leute laufen zu ihren Bahnverbindungen oder Zügen. Ein kleiner Kreis muß bis Montag bleiben oder sogar wiederkommen (Vorstand muß am Montag zum Notar). An dem Abend kommt es zu kleinen Diskussionen über die zukünftige Bewertung und Stimmrecht. Auch in dem kleinen Kreis prallen Meinungen aufeinander. Es muß wohl eine Lösung in de.org.in oder in der IN-Maillinglist gefunden werden.  

Parallel dazu beantragt der Vorstand gemäß MV-Beschluss die DFN-Mitgliedschaft, 2 WiN-Anschlüsse (für den 1.10) und einmal DFN/IP (genauer gesagt werden die entsprechenden Formulare ausgefüllt). Ebenso wird das EUnet über die Entscheidung via E-Mail informiert.  

Am Montag nachmittag geht der Vorstand zu einem Notar und beantragt die Vereinseintragung im Vereinsregister. Leider hat die Sekretärin des Notars schon Feierabend – daher wird Kris kurzfristig dazu verdonnert, sich mit einer elektronischen Schreibmaschine zu befassen. Die Eintragung wird beantragt und wohl innerhalb von 2 Wochen angenommen (es gibt maximal ein „kleines“ Problem. 🙂 ).  

Das war’s … hoffentlich nix vergessen. 🙂  

Kris, Terra, Vera  

 


ANHANG:  

 

Teilnehmer Sa, 20.06.92 (soweit sie sich in die Liste eingetragen haben 🙂  

Andreas Jahneke(börde.de), Hendrik Grässner(börde.de), Hergo Pape(börde.de), Frank Simon(ccc.de), Dietrich Löbner(comlink.de), Frank Bergknecht(dinoco.de), Martin Junius(fido.de), Andreas Bäß(gun.de), Georg Sassen(gun.de), Rainer Bieniek(gun.de), Axel Zinser(han.de), Martina Höltig(han.de), Frank Rolf(hanse.de), Michael Havemeister(hanse.de), Heiko Schlichting(in-berlin.de), Michael Gaehme(in-berlin.de), Thomas Richter(in-berlin.de), Vera Heinau(in-berlin.de), Mick Schmidt(maus.de), Olav Brinkmann(maus.de), Dirk Rode(north.de), Ulrich Tiemann(north.de), Uta Wilms(north.de), Bernd Örding(open.de), Roger Schwentker(open.de), Bodo Rüskamp(open.de/ruhr.de), Hannes Fischer(saar.de), Patrick Schaaf(saar.de), Kristian Köhntopp(toppoint.de), Martin Seeger(toppoint.de), Stefan Mehne(toppoint.de), Thomas Busse(toppoint.de). 

Am Sonntag noch gesichtet:  

Kai Siering(hanse.de), Peter Funk(north.de), Andreas Frackowiak(ruhr.de), Christa Keil(ruhr.de). 

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